Genealogisch-Etymologisches Lexikon - Band 6: Diplomatik, die Zeitangaben in den Urkunden und deren

In diesem umfassenden Werk mit etwa 848 Seiten sind rund 9.600 Begriffe aus deutschen, lateinischen und anderen Sprachen aufgeführt. Zusätzlich werden etwa 5.800 bewegliche und feste sowie weltliche und kirchliche Feiertage detailliert behandelt.

Das Buch bietet zudem wertvolle Informationen zur historischen Diplomatik, insbesondere zu Zeitangaben in Urkunden und deren Auslegung. Es richtet sich an jeden, der die Geschichte seiner Vorfahren oder bestimmter Personen auf glaubhafte und historisch korrekte Weise beurteilen, darstellen oder übernehmen möchte. Dabei setzt es sich intensiv mit der Urkundenlehre, der Diplomatik der Urkunden, auseinander. Das Hauptproblem besteht darin, nach welchen Zeitkriterien eine Urkunde beurteilt werden muss. Die geschichtliche Wissenschaft liefert Auskunft über Besiegelungen, Datierungen, Entstehung und Überlieferung aller Urkunden.

Besonders betont wird die Bedeutung der Kalendergrundlagen, einschließlich der Jahreszeiten und Mondaufgänge. Das Buch beleuchtet, wie die Menschen zwangsweise den Unterschied vom Mond- zum Sonnenkalender erlernten, ohne dafür Gründe angeben zu können. Es hebt die historische Relevanz des Jahres 1582 hervor, als 10 Tage (der 5. bis 14. Oktober) aus dem Kalender gestrichen wurden, um das Osterdatum wieder mit dem tatsächlichen Datum in Übereinstimmung zu bringen.

Das Werk wirft einen Blick auf die Grundlagen des Kalenders, darunter Jahreszeiten und Mondaufgänge. Es beschreibt, wie verschiedene Kulturen große Bauwerke errichteten, um den Zeitpunkt visuell bestimmen zu können, an dem sich die Jahreszeiten ändern. Dabei werden auch die Kalendersysteme der Ägypter, Griechen, Juden und Römer sowie ihre Übernahme durch andere Kulturen beleuchtet.

Die christliche Ära, eingeführt durch den Mönch Dionysius Exiguus im Jahr 754 n.Chr., wird ebenso behandelt wie die Entstehung neuer Zeitangaben mit der Angabe von Todestagen der Heiligen. Auch die Datierungsvarianten, die sich auf Gedächtnistage von Heiligen oder bewegliche christliche Festtage stützen, werden ausführlich erklärt.

Zusammenfassend bietet das Buch einen reichhaltigen Einblick in den mittelalterlichen Jahresverlauf und die verschiedenen Kalendersysteme, darunter der Julianische und Gregorianische Kalender sowie der Revolutionskalender aus Frankreich.