Alles begann mit der Suche nach einem Foto von Dr. Carl Lüderitz, dem Arzt und Erstbeschreiber des peristaltischen Reflexes, Grundlage aller neurogastroenterologischen Forschung. Herausgekommen ist die Geschichte der Familie Lüderitz - von 1700 bis in die Gegenwart. Zwei Jahre lang haben sich die drei Professoren Paul Enck, Gunther Mai und Michael Schemann auf die Spuren ihrer „Lüdis" begeben, haben unzählige Dokumente gesammelt und tausende Akten gesichtet. Erinnerungen von Carls Vater Carl Adolph, die Bilder seiner Schwester Elisabeth oder sein eigenes Harz-Reisetagebuch sind nur einige Fundstücke, die bei ihrer Recherche zutage kamen und wertvolle Informationen lieferten. Ein Foto von Carl wurde nicht gefunden, aber ein gemaltes Porträt. Entstanden ist eine Familienchronik aus drei Jahrhunderten - eingebettet in den historischen Kontext jener Zeit.
Über die Familie Lüderitz
Am Anfang steht ein Schuster in Halle im 18. Jahrhundert (1709–1791), gefolgt von einem Prediger in Glienicke (1739–1887), einem Berliner Kaufmann (1773–1846) und dessen Sohn (1816–1866), zugehörig zur französischen Gemeinde in Berlin.
Deren Nachkommen schaffen endgültig den sozialen Aufstieg: ein Beamter bei der Reichsbank (1850–1928), ein Arzt und Wissenschaftler (1854–1930), eine Malerin (1858–1930) und ein Konsul des Deutschen Reiches in Marokko (1864–1909). In den Wirren des 20. Jahrhunderts (Erster Weltkrieg, Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, DDR) verlieren sich diese Aufstiegschancen wieder – Familiengeschichten im Spiegel von drei Jahrhunderten deutscher Geschichte.
Paul Enck (Jg. 1949), Psychologe, war Forschungsleiter der Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Tübingen bis 2014, lebt seit 2015 in Berlin und arbeitet (immer noch) zu Themen der Neurogastroenterologie und Psychophysiologie (Psyche und Magen-Darm-Funktionen), nach wie vor an der Universität Tübingen.
Gunther Mai (Jg. 1949) war Professor für Neuere und Zeitgeschichte an der Universität Erfurt, seit 2014 im Ruhestand. Er hat Monographien und Aufsätze vor allem zur deutschen und europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts vom Ende des Kaiserreichs bis zum Ende der DDR veröffentlicht, ebenso zu verschiedenen Aspekten des 19. Jahrhunderts, zuletzt zu den Marokko-Deutschen 1873-1918.
Michael Schemann (Jg. 1956) ist Professor für Humanbiologie an der Technischen Universität München. Er arbeitet auf dem Gebiet der Neurogastroenterologie, ein Forschungszweig, der sich mit der Steuerung von Magen-Darmfunktionen beschäftigt. Im Mittelpunkt stehen Projekte, die Grundlagenforschung mit klinischer Medizin verbinden.
Autor: | Enck, Paul, Mai, Gunther, Schemann, Michael |
Seiten: | 316 |
Einbandart: | Gebundene Ausgabe |
Genre: | Familiengeschichte, Geschichte, Sachbuch |
ISBN: | 978-3-87322-296-0 |